Ein Bekleidungsstück entsteht

DIe BewertungsgrundlageN für Nachhaltigkeit liegen im Verborgenen

DIE HERSTELLUNG ERFORDERT ZAHLREICHE EINZELSCHRITTE, DIE HEUTZUTAGE ALLZUOFT IN VERSCHIEDENEN LÄNDERN, SOGAR KONTINENTEN STATTFINDEN:

  • Rohstoffgewinnung für Naturfasern (Landwirtschaft)
    - pflanzlich: Baumwolle, Leinen, Hanf ...
  • Problem: Im BW-Anbau (konventionell) werden häufig exorbitant hohe Mengen an Wasser und Pestiziden eingesetzt.
    - tierisch: Wolle, Seide, Leder ...
  • Problem: Teils tierquälerische Haltung
  • Reinigung / Aufbereitung des landwirtschaftlichen Rohstoffs inkl. Garngewinnung
  • Problem: Hoher Wasserverbrauch, hoher Wasserverschmutzungsgrad durch Einsatz umweltbelastender Stoffe, Kinderarbeit.
    ODER
  • Förderung von Kohle und Erdöl/ Erdgas
  • Problem: Verbrauch nicht erneuerbarer Ressourcen, hoher Energiebedarf, Umweltverschmutzung.
  • Herstellungsprozeß Chemiefaser
    - Hauptbestandteile: Kohle, Erdöl/ Erdgas
    - Polyester, Nylon ...
    UND
  • Stoffherstellung ('Fläche') aus Garnen
  • Problem: Schlechte Arbeitsbedingungen, Kinderarbeit.
  • Bleichen / Färben der Garne, Stoffe
  • Problem: Umweltbelastung (insb. Wasser), schlechte Arbeitsbedingungen, Kinderarbeit.
  • Zuschnitt & Näherei
  • Herstellung und Applizieren weiterer Bestandteile (Veredlung), z. B. Reißverschlüsse, Knöpfe, Verzierungen, Aufdrucke
    AUSSERDEM NÖTIG:
  • Konfektionierung (Verpackung, Label anbringen, Formstützen)
  • Problem: Müllmengen
  • Logistik (Transporte)
  • Problem: Immense Transportwege. Für ein T-Shirt kann eine Gesamttransportsumme von > 25.000 km zusammenkommen!
  • Endprodukt!
  • Problem: Materialmix nicht recycelbar, schlechte Qualität (auch zu schlecht für Altkleider-Sammlung, Chemiefaser nicht wiederverwertbar. Hohe Produktionsmengen. Es liegt zu viel (ungenutzt) im Kleiderschrank.

GESCHICHTE:

Das Textilgewerbe ist in vielen europäischen Ländern eine der ältesten Industrien, wovon heute jedoch kaum noch etwas zu spüren ist... Zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert entwickelte sich das dezentrale System der Heimarbeit schrittweise weiter zu zentral organisierten Manufakturen... Nach der Weltwirtschaftskrise 1929 sanken die Zahlen der Beschäftigten kontinuierlich und ab den 1960er-Jahren wurden Produktionsbetriebe vermehrt ins Ausland verlagert, um die Produktionskosten zu verringern. Dieser abnehmende Trend setzte sich bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts fort... (Quelle: C. Yesil)


ILLUSTRATIONEN ÜBER DIE ENTSTEHUNG VON BEKLEIDUNG HEUTE:

Baumwollanbau (Quelle: BMZ)
Baumwollanbau (Quelle: BMZ)
Vom Rohstoff zum Stoff (Quelle: BMZ)
Vom Rohstoff zum Stoff (Quelle: BMZ)
Transportwege am Bsp. eines nicht nachhaltigen T-Shirts (Quelle Bild & Text: Trigema)
Transportwege am Bsp. eines nicht nachhaltigen T-Shirts (Quelle Bild & Text: Trigema)

Ein gewöhnliches T-Shirt hat seinen Ursprung in den USA. In Virginia befinden sich riesige Baumwollplantagen. Wurde die Baumwolle geerntet und gereinigt, wird sie einmal durch die USA nach Kalifornien transportiert, wo sie dann auf Containerschiffe verladen wird. Das Containerschiff fährt etwa 10.000 km in die Türkei, wo die Baumwolle dann zum Faden gesponnen wird. Es entsteht also das Garn. Von der Türkei geht’s  in das 8.000 km entfernte Taiwan. Dort wird mit Hilfe von Strickmaschinen aus dem Garn Stoff produziert, die wiederum als Stoffballen auf ein Containerschiff verladen werden. Nach 2.000 km erreicht das Schiff China. In den chinesischen Textilfabriken werden unter fragwürdigen Arbeitsbedingungen und geringsten Löhnen die Stoffe, zu beispielsweise einem T-Shirt, verarbeitet.

Fazit: Dieses T-Shirt legte eine Strecke von rd. 27.500 (!) km zurück.

Kriterien für schlechte Arbeitsbedingungen (Quelle: BMZ)
Kriterien für schlechte Arbeitsbedingungen (Quelle: BMZ)
Kostenzusammensetzung am Beispiel T-Shirt (Quelle: Aethic)
Kostenzusammensetzung am Beispiel T-Shirt (Quelle: Aethic)
Ökologischer Fußabdruck für Herstellung und Gebrauch am Bsp. nicht nachhaltiges T-Shirt (Quelle: Systain Consultant in: Verbund)
Ökologischer Fußabdruck für Herstellung und Gebrauch am Bsp. nicht nachhaltiges T-Shirt (Quelle: Systain Consultant in: Verbund)
Transportwege am Bsp. eines nachhaltigerenn T-Shirts (Quelle Bild & Text: Trigema)
Transportwege am Bsp. eines nachhaltigerenn T-Shirts (Quelle Bild & Text: Trigema)

Bei diesem Beispiel sind die Transportwege signifikant reduziert worden. Die Baumwolle wird aus der Türkei oder aus Griechenland bezogen. Die Weiterverarbeitung bis zum fertigen Garn findet teils ebenfalls dort oder in Deutschland statt, wo dann auch alle übrigen Herstellungsschritte stattfinden.


WELCHE TIPPS ZUM KAUF NACHHALTIGER BEKLEIDUNG GEGEBEN WERDEN:

7 Tipps für einen nachhaltig bestückten Kleiderschrank (Quelle: Otto-Konzern)
7 Tipps für einen nachhaltig bestückten Kleiderschrank (Quelle: Otto-Konzern)
"Wer faire Kleidung kauft, hilft mit, die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung  zu erreichen." (Quelle: BMZ)
"Wer faire Kleidung kauft, hilft mit, die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen." (Quelle: BMZ)

Meldung vom Bürgerservice Kreis Pinneberg über Altkleidersammlung:

Altkleidersammlung: Nichts geht mehr im Kreis PI

 

https://abfall.kreis-pinneberg.de/Texte/Altkleidersammlung_nichts+geht+mehr.html